Haus Kirsch

Das Haus Kirsch, Brucher Str. 31

 

‘ANNO 1729’ lautet die Inschrift an der Seite des Hauses Brucher Str. 31. Dieses Datum konnte erst durch eine Untersuchung der Universität zu Köln als Baudatum bestätigt werden. Der älteste Balken dieses Hauses stammt sogar aus dem Jahre 1623, wurde jedoch als ‘bereits gebraucht’ identifiziert.
Das Haus ist ein zweischiffiges Dreiständerhaus niederdeutscher Bauart. Die linke Giebelseite zeichnet sich durch eine besondere Schieflage aus. Der Ständerbalken ganz links ist kein durchgehendes Holz, sondern besteht aus zwei Teilen, die aufeinander gesetzt wurden.
Zur Bauzeit des Fachwerkhauses (1729) wurde das nahegelegene Schloß Homburg stark ausgebaut und alles Holz aus den umliegenden Eichenwäldern zur Schloßbaustelle gebracht. Für die privaten Bauten der armen Landbevölkerung blieben nur Reste oder bereits gebrauchte Balken wie in diesem Haus übrig.
An der Giebelseite ist unten eine alte Verzapfung mit einem herausragenden Holz und zwei Holzspinten zu sehen. Diese Art der Balkenverbindung verschwand bereits Mitte des 16. Jahrhunderts, also mehr als 150 Jahre vor Errichtung dieses Gebäudes. Ein erneuter Hinweis, daß das Haus aus bereits gebrauchten Balken erbaut wurde.
Die Hauseingangstür, die sich früher unter der Inschrift ‘ANNO 1729’ (an der Seite im Hof) befand, führte früher direkt in die Diele, den zentralen Raum des Hauses mit der Herdstelle. Direkt über der Inschrift sieht man zwei kleine Fachwerke. An ihrer Stelle waren zwei Holzklappen, die zur Be- und Entlüftung der Diele dienten. Später, als man eine Zwischendecke in die Diele einzog, wurden die Klappen zugemauert.

 

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