BRUCH 2024 (Links oben "Weiherfeld" und "Finkenhähnchen", rechts der alte Fachwerk-Ortskern)

Bruch

Fachwerkdorf im Oberbergischen

Bruch ist ein Ortsteil von Nümbrecht, einem heilklimatischen Luftkurort im Oberbergischen Kreis. Das Dorf befindet sich an einem flachen Hang des kleinen Brölbach-Tales auf einer Höhe von rund 240 Meter zwischen Winterborn und Grötzenberg. Neben einem historischen Ortskern besteht das Dorf aus den Neubaugebieten „Finkenhähnchen“ und „Weiherfeld“.

Was der Ortsname bedeutet

Der Name „Bruch“ deutet daraufhin, dass die Häuser einst an einer Grenze zwischen einem feuchten Sumpfgebiet und einem festen Boden errichtet wurden. „Bruch“ stammt aus dem Niederdeutschen (wird mit langem „u“ gesprochen). Dörfer oder sogar Städte tragen ähnliche Namen wie zum Beispiel Bruch bei Wiehl, Grevenbroich oder im süddeutschen Raum die Stadt Bruchsal; sogar der Name der belgischen Hauptstadt Brüssel leitet sich von bruch und sal ab. Die Gründung vieler solcher Orte erfolgte im 14. und 15. Jahrhundert. Erstmals erwähnt wurde Bruch im Jahre 1575 auf der sogenannten Mercator-Karte. Damals hieß der Ort noch Tzum Broich (Siedlung am Sumpf). Auf der Abgabenliste aus dem Jahre 1579 (Fuder-Haber-Liste) wurden zwei Brucher Familien erwähnt: Johentgen (Geschworener und frei) und Alloffgen Loer (der mit der Lohe gerbt). 1817 wohnten hier nur 42 Einwohner, zum 2.9.2024 waren es 194. Im historischen Teil von Bruch bilden 10 Fachwerkbauten eine Gruppe, die dem ursprünglichen Dorf den Charakter eines Haufendorfes geben. Die Fachwerkhäuser werden dem niederdeutschen Typ zugerechnet. Diese zeichnen sich durch das Prinzip alles unter einem Dach aus. Auf Wikipedia gibt es einen ausführlichen Artikel über unser Dorf.

Der historische Ortskern

Der historische Ortskern vor ca. 40 Jahren

Der historische Ortskern 2024

Map Data from OpenStreetMap

Fachwerkhäuser

Brucher Straße

Das älteste Fachwerkhaus

ANNO 1729 lautet die Inschrift an der Seite des Hauses Brucher Straße 31. Dieses Datum konnte erst durch eine Untersuchung der Universität zu Köln als Baudatum bestätigt werden. Der älteste Balken dieses Hauses stammt sogar aus dem Jahre 1623, wurde jedoch als „bereits gebraucht“ identifiziert. Das Haus ist ein zweischiffiges Dreiständerhaus niederdeutscher Bauart. Die linke Giebelseite zeichnet sich durch eine besondere Schieflage aus. Der Ständerbalken ganz links ist kein durchgehendes Holz, sondern besteht aus zwei Teilen, die aufeinander gesetzt wurden. Zur Bauzeit des Fachwerkhauses (1729) war Bauholz knapp. Das nahegelegene Schloss Homburg wurde stark ausgebaut und alles Holz aus den umliegenden Eichenwäldern zur Schlossbaustelle gebracht.

An der Giebelseite ist unten eine alte Verzapfung mit einem herausragenden Holz und zwei Holzspinten zu sehen. Diese Art der Balkenverbindung war bereits Mitte des 16. Jahrhunderts unüblich, also mehr als 150 Jahre vor Errichtung dieses Gebäudes. Ein erneuter Hinweis, daß das Haus aus bereits gebrauchten Balken erbaut wurde. Die Hauseingangstür, die sich früher unter der Inschrift „ANNO 1729“ (an der Seite im Hof) befand, führte früher direkt in die Diele, den zentralen Raum des Hauses mit der Herdstelle. Direkt über der Inschrift sieht man zwei kleine Fachwerke. An ihrer Stelle waren zwei Holzklappen, die zur Be- und Entlüftung der Diele dienten. Später, als man eine Zwischendecke in die Diele einzog, wurden die Klappen zugemauert. Für die privaten Bauten der armen Landbevölkerung blieben nur Reste oder bereits gebrauchte Balken wie in diesem Haus übrig.

Brucher Straße – Finkenhähnchenweg (Im Hintergrund ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1758)

Walter-Peitgen-Straße *

Fachwerkhaus von 1848

Dieses Haus wurde laut einem dendrochronologischen Gutachten der Universität Köln Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und befindet sich nach wie vor in Familienbesitz. Hier wurde im Juni 1978 der „Buuredanz“ der Bläck Fööss gedreht. Zu diesem Ereignis schreibt Christian Schmidt in der OVZ vom 9. Juni 1978: „Ein festlich arrangiertes bäuerliches Milieu sollte die urige Kulisse für eine weitere Folge der beliebten Sendereihe ‚Hits um 4tel vor 8‘ bilden. Das Team des Westdeutschen Werbefernsehens fand einen idealen Platz im oberbergischen Fachwerkdorf Bruch.“

* Walter Peitgen, nach dem diese Straße benannt wurde, wohnte in Bruch und war von 1972 bis 1984 Bürgermeister der Gemeinde Nümbrecht.

Historisches

Eisenerzabbau im 16. Jahrhundert

Kurz vor dem Ortseingang zum Nachbardorf Grötzenberg führt rechts die Eisenstraße bergauf zum neuen Teil von Bruch („Finkenhähnchen“ und „Weiherfeld“), dann weiter Richtung Malz­hagen oder Distelkamp. Die Eisenstraße war früher ein Teil des Transportweges zwischen Distel­kamp, wo Eisenerz abgebaut wurde, und Hammermühle.

Der Dorfplatz

In der Schlade – Trinkwasser für ein Dorf

Die kleine asphaltierte Straße „In der Schlade“ führt vom heutigen Dorfplatz an der Brucher Straße Richtung Wald. Aus der Schlade, einem kleinen abgeschlossenen Talende, floss früher ein Bach neben der Straße zur Bröl. Die Quelle des Baches befindet sich noch heute im Wald. 1907 sammelten die Brucher das Wasser der Schlade-Quelle in einem selbstgebauten Hochbehälter und leiteten es in ihre Häuser. Bis dahin hatten sie sich mit Wasser aus eigenen Brunnen versorgt. Die Straße „In der Schlade“ führt aufwärts Richtung Finkenhähnchenweg zum höchsten Punkt (ca. 250 m ü. NHN). Hier stand früher ein Eichenwald. Eine der beiden 1579 in der sogenannten Homburger Steuerliste erwähnten Familien bestritt den Lebensunterhalt durch Gerben. Hierzu benötigten sie neben Wasser auch Eichenlohe (Rinde von Eichenbäumen), die aus diesem Wald gewonnen wurde.

Die Bröl sieht man zwischen den beiden Baumreihen.

Die Bröl – Wasserzufluss für die Sieg

Durch die Wiesenlandschaft unterhalb von Bruch fließt die Bröl. Sie entspringt südlich des Waldbröler Stadtteils Hermesdorf. Ihre Quelle befindet sich in einer Wiese nördlich der Landesstraße 324 (Siegener Straße) auf 368 m ü. NHN. Sie ist nicht besonders gekennzeichnet. In Bröleck mündet der Waldbrölbach in die Homburgische Bröl und diese dann bei Hennef in die Sieg.

Der Name „Bröl“ hat mutmaßlich den gleichen Ursprung wie die Schreibweisen „Brühl“ und „Brohl“ und bedeutet soviel wie „Wässrige Wiese“, „Quellgebiet“ oder „Auenlandschaft“. Diese und weitere Infos gibt es auf der Website der Stadt Waldbröl.

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2023 St. Martin

2023 Blau unterm Baum

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2024 Brucher Schlittenwiese

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2024 Osterfeuer

2024 Dorftrödel

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